Konzentrationstraining

Konzentration ist keine angeborene Eigenschaft des Menschen, vielmehr ist sie eine erlernte, persönliche Fähigkeit, das eigene Bewusstsein gezielt auf etwas Bestimmtes zu richten. Diese Fähigkeit zu Fokussieren lässt sich trainieren – wie andere Fähigkeiten auch, z.B. Fahrradfahren oder ein gutes Gedächtnis.

Konzentrationsdefizite entstehen, wenn Menschen in ihrer Umgebung über längere Zeit zu vielen unbekannten und widersprüchlichen Einflüssen ausgesetzt sind. Dann kann die Menge und die Art der eingehenden Informationen nicht verstanden und zugeordnet werden. So ein Zustand führt meistens zu Nervosität und Aggression. Hier sollte regulierend eingegriffen werden. Tabletten können zwar die Aggressionen dämpfen, beseitigen aber nicht die Ursache des Problems.

Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit können sowohl durch körperliche Übungen verbessert werden als auch durch mentale Übungen. So wende ich z.B. körperliche Übungen an, die eine bestimmte Zeitlang wiederholt werden; ebenso aus dem Tantra bzw. aus dem Buddhismus bekannte Rituale, d.h., während einer bestimmten Zeit wird nur eines getan und nichts anderes. Das löst die Blockaden, die die Konzentration verhindern. Ebenso können mentale Übungen die Fokussierung auf eine Sache fördern. Einige Mudras (Finger-Yoga-Übungen) sind ebenfalls hervorragend geeignet, die Konzentration zu fördern. Die Wirkung wird verstärkt durch Visualisierung und andere Elemente. – Alle Übungen, die beide Gehirnhälften fordern, sind für das Konzentrationstraining zu empfehlen.

Die fokussierte, die geteilte, und die Dauer-Aufmerksamkeit werden trainiert, bis sie so normal wie das Atmen funktionieren. Solche Übungen sind für jeden Menschen in jedem Alter nützlich, denn sie führen zu mehr 'ganz da sein' im Alltag und erhöhen die Reaktionsgeschwindigkeit, was sich z.B. beim Lernen und beim Autofahren gleichermaßen positiv bemerkbar macht. Der Alltag wird aktiver und selbstbestimmter erlebt, denn gute Konzentration lässt Unsicherheiten verschwinden. Sie lernen, achtsam zu sein.